Glaube. Und Freundschaften.
Ein Wochenende am Steinhuder Meer

Nach einer langen Corona-Zeit war es nun doch möglich: Die Religions- und Konfirmandenschülerinnen und -schüler des Bezirks Hannover-Südwest reisten für ein Wochenende ans Steinhuder Meer und belebten vom 5. bis 7. November 2021 die Jugendherberge in Mardorf.

Dass November war, störte bei Spiel und Spaß nicht: Startete das Ganze am Freitag mit einem „Chaos-Spiel“ und ging über in das beliebte „Werwolf-“Spiel sowie ins Filme-Schauen (und Herumtoben), so stand der Samstagvormittag – nach meist sehr kurzer Nacht – im Zeichen von regulärem Religions- und Konfirmanden-Unterricht. Während sich die jüngeren Kinder dem Thema „Schöpfung und Schöpfungsbewahrung“ widmeten, ging es bei den Größeren um die Sakramente der Kirche. Bezirksevangelist Martin Mast schaute nicht nur herein, sondern übernahm einen aktiven Unterrichtsanteil, was schon besonders war. In der Mittagspause gab es ein kreatives Bastelangebot für alle, die etwas „zum Anfassen“ mit nach Haus nehmen wollten, und im Außengelände wurde eine Collage aus Naturmaterialien erstellt. Dann ging es gemeinsam weiter: Sehr kreativ und künstlerisch gestalteten fünf gemischte Gruppen das Thema „Nächstenliebe“ aus. Vom Rollenspiel bis zum kleinen Film war alles dabei. Recht erstaunt waren die Zuschauerinnen und Zuschauer, als eine Gruppe das Thema „Stille“ als eine Form der Nächstenliebe darstellte: Dem Nächsten Stille zu gönnen statt herzumzukrakeelen – ein interessanter Gedanke nicht nur für Ruhe liebende Kinder. Sehr passend wurde dazu ein Bild auf das nur leicht bewegte Steinhuder Meer eingeblendet. 

Ganz still wurde es auch am Abend, als der Bezirksvorsteher des Bezirks Hannover-Südwest, Bezirksevangelist Wolfgang Christmann, im Kreis mit den fast 35 jungen Christinnen und Christen saß und mit ihnen und den zehn Lehrkräften, Betreuerinnen und Betreuern Gedanken zum darauffolgenden Tag austauschte. Er berichtete von einem Baby, das mit großer Freude und sehnlichst erwartet wurde - und plötzlich im Mutterleib starb. Ungetauft ging es in die jenseitige Welt. Ein großer Trost wurde den Eltern, als sie verstanden und verinnerlichten, dass dieses Kind nach dem neuapostolischen Glaubensverständnis im nächsten Gottesdienst für Entschlafene getauft würde. Also am nächsten Tag, dem Sonntag.

Allen wurde sodann die Möglichkeit gegeben, den Namen eines lieben verstorbenen Menschen auf einen Zettel zu schreiben; auch Tiere durften aufgeschrieben werden :-) . Wer mochte, konnte seinen Zettel zusammen mit einem kleinen LED-Teelicht in der Mitte aufstellen. Da leuchteten nach und nach viele kleine Lichter. Und in den Gedanken wurde es auch hell. 

Nach einer weiteren für viele sehr kurzen Nacht gab es ein letztes Frühstück und dann den Gottesdienst für Entschlafene: In der Jugendherberge, mit jungen Menschen und Lebendigkeit und passenden Stücken aus dem Buch „Lieder zwischen Himmel und Erde“ sowie einem ungewöhnlichen Einspieler nach dem Bibelwort: „Wo du bist“, aufgenommen von The Real Life Boys, zusammen mit O’Bros (s. https://youtu.be/AwqinnR3F8M). Darauf Bezug nehmend stellte Bezirksevangelist Christmann den Transfer her: Aus der Traurigkeit zurück in die (Lebens-)Freude… Dieser etwas andere Einstieg sprach die jungen Christinnen und Christen sehr an, wie zu beobachten war. Ihre Gläubigkeit war überhaupt sehr berührend. 

Am Ende dann die Schlussrunde, als „Blitzlicht“ gestaltet: Jede und jeder konnte sagen, was ihr und ihm gut oder auch nicht so gut gefallen hatte. Das Positive überwog weit. Und ohne dass das Wort benutzt wurde, schwang auch Dankbarkeit mit: Dankbarkeit, dass dieses Wochenende trotz einer scheinbar nicht enden wollenden Pandemie möglich geworden war, mit allen Sicherheit gebenden Maßnahmen. Ein noch sehr junger Teilnehmer sagte, als die Reihe an ihm war: „Es war gut. Und ich habe neue Freunde gefunden.“ 

Ja, dann war es gut!